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Lage der Schule

Rudower Straße 7
12439 Berlin

DIE AG

Gruppenfoto

Nazisticker mit eigenen überkleben

Die SOR-SMC-AG setzte sich an unserer Schule seit 2008 für einen Schulalltag ohne Rassismus ein. Darüber hinaus veranstaltet sie ab und zu in Kooperation mit anderen Organisationen gegen Rassismus in Schöneweide (z. B. Uffmucken) Aktionen. Wir treffen uns regelmäßig neu dienstags in der 2. Hofpause im Raum E.71 und einmal monatlich mittwochs um 15:30 im Zentrum für Demokratie, um über unsere nächsten Schritte zu beraten. Unsere Termine für die Treffen im Zentrum findet man weiter unten. Kommt uns gerne besuchen, wenn ihr Lust habt. ;)

Während wir früher vor allem Konzerte und Kiezspaziergänge veranstalteten, liegt unser Fokus momentan auf der Flüchtlingshilfe. Seit 2015 arbeiten wir engagiert mit dem FEZ und teilweise auch den Flüchtlingshelfern von Frau Wagenknecht zusammen und haben schon Kleidung, Hygieneartikel und Schulsachen gesammelt und gespendet, in der Kleiderkammer des FEZ geholfen und minderjährige Flüchtlinge betreut, je nach Wetterlage auf dem Spielplatz oder im Mosaikraum im FEZ. Bereits 2014 hatten wir für die Flüchtlinge im Asylbewerberheim Grünau Weihnachtsgeschenke gesammelt und einen Weihnachtsbaum aufgestellt und so „Weihnachten im Schuhkarton“ gefeiert, was sehr gut ankam. Für unsere Flüchtlingshilfe wurden wir 2016 auch mit dem Förderpreis des Vereins „Praktisches Lernen und Schule 2016“ im Berliner Rathaus ausgezeichnet.

Auch in der Schule kooperieren wir mit Kursen: Anfang 2014 hat der Leistungskurs Kunst/Medien von Frau Bruhn für uns Postkarten und Plakate mit Sprüchen gegen Rassismus erstellt, die bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus im März im Zentrum auf einer Vernissage vorgestellt und in den darauffolgenden zwei Wochen ausgestellt wurden. Seitdem kann man nun bei vielen Veranstaltungen unsere Postkarten mit smarten Slogans gegen eine kleine Spende erstehen, die dann unserer zukünftigen Arbeit zugute kommt.

Besonders viele Aktionen kommen jährlich geballt in der Projektwoche, der letzten vollständigen Woche des Schuljahrs zusammen, wenn viele Projekte sich engagieren und zum Beispiel Sticker mit nationalsozialistischen Symbolen in der Gegend um unsere Schule abziehen oder die Schüler über nationalsozialistische Symbole informieren und wie damit umzugehen ist. In Gemeinschaftsarbeit mit den anderen Organisationen zusammen haben wir schon bewirkt, dass der Neonazi-Shop „Spreehexe“, die Gaststätte „Zum Henker“, ein beliebter Neonazi-Treff und das Geschäft „Hexogen“, in das sich kein Polizist allein hineintraute, geschlossen wurden.

Am 11. Februar 2017 wurde die Arbeitsgemeinschaft in DIE AG (AG für Demokratie, Inklusion und Engagement) umbenannt, da es Streitigkeiten um die Nutzung des Labels SOR/SMC gab.

Reden zur Titelverleihung

Zur Verleihung des Titels am 14.7.2008 erklärte die Gesamtschülervertretung der Archenhold-Oberschule:

Fr. Göttner beim Kiezspaziergang

„Anderthalb Jahre nachdem der Gedanke, eine ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ zu werden aufkam, haben wir es geschafft: auf dem Archenhold-Hoffest wird uns endlich der Titel verliehen. Darüber freuen wir uns sehr.

Nachdem der Beschluss zum Start des Projektes einstimmig durch alle Schulgremien ging, bildete sich ein Projektteam aus fünf Schülerinnen und Schülern, das mit einer Plakataktion dafür warb, für das Projekt zu unterschreiben. Mit 73% Unterschriften von allen am Schulalltag teilhabender Personen wurde die erforderliche Grenze von 70% erreicht. Nun wird es in der Projektwoche, deren Abschluss das Hoffest ist, ein Angebot für Interessierte geben, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Es soll unter anderem eine Broschüre erstellt werden, in der beschrieben wird, wie man sich in Situationen mit Diskriminierung verhält. Eine Fortsetzung wird es im nächsten Schuljahr durch eine Arbeitsgemeinschaft geben.

Für unsere Schule ist das Projekt und die damit verbundene Verpflichtung, gegen Rassismus vorzugehen, besonders wichtig. Der Standpunkt Schöneweide ist seit längerer Zeit als Schwerpunkt der rechtsextremen Szene bekannt. Die Spreehexe war bis vor kurzem in der Nähe unserer Schule. Bei der letzten Bundestagswahl gab es in einem Wahlkreis in der Nähe unserer Schule mit 11,4% die höchste Stimmquote für die NPD in Berlin. Weiterreichend ist dann auch der gesamte Bezirk mit drei NPD-Abgeordneten in der BVV und der Bundeszentrale in der Seelenbinderstraße zu beachten.

Wir wollen rassistische Gedanken nicht in unserer Schule haben! Deshalb ist das Projekt einerseits wichtig, um die jüngeren Schülerinnen und Schüler früh zu informieren und gemeinsam vorzuleben, dass man ohne auf Herkunft, Behinderung etc. zu achten, zusammen am meisten verwirklichen kann und wir alle gleich sind. Gleich in Sachen Menschsein und in Sachen Schule, aber doch alle anders in Sachen Hobbys oder politischer Einstellung. Das wollen wir uns bewahren, denn trotz eines geringen Ausländeranteils bereichern uns Schülerinnen und Schüler aus Ländern wie zum Beispiel Vietnam, Russland, Georgien oder der Türkei im Schulalltag durch ihre kulturellen Einflüsse.

Andererseits wollen wir gegen den so genannten ‚Alltagsrassismus‘ vorgehen, indem wir zusammen sensibler werden für die eigene Wortwahl, aber auch die ernst gemeinten, unterschwellig eingebrachten rassistischen Äußerungen erkennen und dagegen halten können.

Schließlich sind wir besonders glücklich darüber, die Band ‚Ohrbooten‘ als Paten unserer Schule zu haben. Sie sind eine Berliner Band, deren Musik viele von uns gern hören und die mit uns gegen Rassismus kämpfen will, in dem sie uns bei dem weiteren Prozess begleitet, motiviert und uns hilft, unsere Ideen und Vorstellungen in die Öffentlichkeit zu tragen.

Gegen Fremdenfeindlichkeit und für den Mut, sich für andere einzusetzen – das ist es, wofür unsere Schule von nun an steht.“

Die Ohrbooten fügten an:
„Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder ihres Aussehens zu verurteilen ist nicht nur dumm, sondern auch gefährlich: Wir brauchen interkulturellen Austausch, damit wir uns weiterentwickeln können. Wir brauchen Chancengleichheit, damit wir weltweite Netzwerke bilden können. Wir brauchen Mut zur Courage, damit wir in einer fairen Welt leben können. Deshalb unterstützen wir die Aktion ‚Schule ohne Rassismus‘.“